Portefeuilleton – der Kulturkommentar

Portefeuilleton – der Kulturkommentar

  • Kulturblog
  • Redaktion
  • In eigener Sache
    • Impressum
    • Kontakt
  • Links

400 Jahre “Heinrich VIII.”: Shakespeares zahmer Blaubart.

Posted in Allgemein, Geschichte, Literatur, Theater by Portefeuilleton
Jul 01 2013
TrackBack Address.
„Heaven is above all yet – there sits a judge / That no king can corrupt.“
(Königin Katharina, 3. Akt, 1. Szene)
 

Zeigt William Shakespeare in seinen Historiendramen gerne und häufig Zähne, so ist sein letztes Werk “Heinrich VIII.” eher ein zahmes Unterfangen gewesen – nicht ohne ein Shakespeare’sches Maß an Witz und Romanze, versteht sich:

Heinrich, dessen Frau Katharina ihm keinen männlichen Nachfolger schenkt, verliebt sich in Anne Boleyn. Er strebt die Scheidung mit seiner ersten Frau ein, sein Kardinal Wolsey jedoch intrigiert gegen ihn, was schlussendlich allerdings rauskommt. Mit Hilfe von Kardinal Cranmer wird Heinrichs neue Ehe schließlich vollzogen und Anne zur neuen Königin von England. Das Stück endet mit der Geburt des späteren Königin und Shakespeare-Gönnerin Elisabeth I.

Interessanter als die Handlung, in der der frauenverschlingende und genusssüchtige Heinrich erstaunlich gut wegkommt, ist die Legende, die sich um die Uraufführung desd Dramas am 29. Juni 1613  rankt: Als ‚Special Effect‘ kam bei dem Bühnenstück ein Kanonenschuss zum Einsatz. Der Schuss ging jedoch fehl und entzündete das reetgedeckte Dach von Shakespeares Globe Theatre – der aus Holz gebaute Aufführungsort brannte komplett nieder. Doch niemand kam zu Schaden, bis auf einen Mann, dessen Hose Feuer fing. Gut, dass schnell eine gehörige Portion Ale zur Hand war, den Hosenbrand zu löschen.

File:Abbot of leicester and wolsey westall.jpg

Kupferstich zu einer Szene aus “Heinrich VIII.” von Robert Threw um 1802.

- Peter Deisinger -

No Comments yet »
Tagged as: Heinrich VIII., Jubiläum, Shakespeare

Nachruf: Am Samstag verstarb DDR-Staatsmaler Willi Sitte.

Posted in Geschichte, Kunst, Nachruf by Portefeuilleton
Jun 10 2013
TrackBack Address.

Geboren 1921 im tschechischen Kratzau, zählte Sitte neben Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke zu den bekanntesten Künstlern der Ex-DDR – und nach der Wende zu den umstrittensten: Schon in seiner Jugend fiel er als begnadeter Zeichner auf und kam 1940 an die Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei. Wegen kritischer Äußerungen flog der überzeugte Kommunist jedoch vorzeitig von der Ausbildungsstätte und kam zur Wehrmacht, aus der er 1945 desertierte, um sich italienischen Partisanen anzuschließen. Nach ersten Erfolgen als Genremaler in Mailand, ging er nach Halle/Saale, wo er schnell Anschluss an den Künstlerkreis um die Burg Giebichenstein fand. Zunächst rebellierte er in der DDR gegen die modernefeindliche Kunstdoktrin des Staates in den 50er und frühen 60er Jahren und musste unter Sanktionen leiden. Dann jedoch stieg er bald zu einer künstlerischen Leitfigur des „Sozialistischen Realismus“ auf, machte Karriere im staatlichen Verband der Bildenden Künste und sogar im ZK der SED. Nach 1989 wurde es still um den ehemaligen Malerfürsten. Jetzt ist der letzte der großen Vier der DDR-Malerei nach langer Krankheit in Halle verstorben.

File:Bundesarchiv Bild 183-Z1008-315, Leipzig, "Neues Gewandhaus", Tafelbild.jpg

- Peter Deisinger -

No Comments yet »
Tagged as: DDR-Malerei, Kunst, Leipziger Schule, Nachruf, Sozialistischer Realismus, Willi Sitte

Aufstieg und Fall eines Gangster-Traumes: Vor 80 Jahren kam Al Capone hinter Gitter.

Posted in Allgemein, Geschichte, Jubiläen by Portefeuilleton
Mai 04 2012
TrackBack Address.

Schon als Kind zu Anfang des 20. Jahrhunderts erledigt Alphonse Capone, der Sohn eines redlichen italienischen Friseurs, in Brooklyn Botengänge für den Gentleman-Gauner Johnny Torrio. Als Erwachsener verdingt er sich zunächst als Buchhalter. Sobald 1920 jedoch sein Vater stirbt, nimmt Capone erneut den Kontakt zu Torrio auf, den es mittlerweile nach Chicago verschlagen hat. Angelockt vom großen Geld, steigt der Prototyp des amerikanischen Mafioso ins Geschäft mit Bordellen, Alkoholschmuggel und illegalen Kneipen ein. Auch vor Mord schreckt er nicht zurück. Und nach vier Jahren avanciert er zum mächtigsten Mann der Unterwelt – zum berüchtigten ‚König von Chicago‘. Mit Bestechungen und Alibis entrinnt Capone immer wieder dem Arm des Gesetzes, gibt sich über Jahre als ehrenwerter Antiquitätenhändler aus. Schließlich schaltet sich sogar Präsident Hoover ein und beauftragt den FBI, Al Capone zu Fall zu bringen. Die Ermittler verfallen darauf, den Gangster-Boss wegen Steuerhinterziehung vor den Kadi zu ziehen – man durchstöbert alte Rechnungsbücher und beziffert schließlich die Steuerschuld auf über 200.000 Dollar. Trotz Bestechungsversuchen kommt es schließlich 1931 zum Urteilsspruch: Elf Jahre muss Al Capone wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter. Am 4. Mai 1932 tritt der Gangsterboss seine Haftstrafe an. Seine damalige Zelle im Hochsicherheitsgefängnis von Alcatraz bei San Francisco ist heute eine Touristenattraktion.

- Peter Deisinger -

No Comments yet »
Tagged as: Al Capone, Amerika, Jubiläum, Mafia, Prohibition

Auch bei

Mein Twitter-Account Mein XING-Account

Artikel

  • Rendezvous mit Gilgamesch.
  • 400 Jahre “Heinrich VIII.”: Shakespeares zahmer Blaubart.
  • Superman in der Nussschale: Zum neuen “Man of Steel” von Zack Snyder.
  • Ingeborg Bachmann steht im Regen.
  • Ein Wetter, um drin zu ersaufen.
  • Die Stimmensammlerin: Swetlana Alexijewitsch 2013 mit dem Friedenspreis geehrt.
  • “Dammit, Janet!” 40 Jahre “The Rocky Horror Show”.
  • Nachruf: Am Samstag verstarb DDR-Staatsmaler Willi Sitte.
  • Happy Birthday, Red Headed Stranger!
  • Aufstieg und Fall eines Gangster-Traumes: Vor 80 Jahren kam Al Capone hinter Gitter.

Kalender

Mai 2022
M D M D F S S
« Jul    
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031  

Tag-Cloud

80 Jahre Al Capone Amerika Amy Adams Arena di Verona Christopher Nolan Country Diane Lane digitale Medien Entschleunigung Festivals Geschwindigkeit Glastonbury Google Henry Cavill Jack Johnson Jubiläum Klimawandel Kultur Kulturmagazin Kultur und Welt Kulturverführer kulturwerk Living Stories Mafia Man of Steel Marihuana Prohibition Ruhrtriennale Russell Crowe Selbstporträt Sisyphosarbeit Superman Tempoterror Texas Trends Umweltverschmutzung Verlag Verlagsbranche Weltkulturerbe Werbetexter Willie Nelson Willkommen Zack Snyder Zweitausendeins

Archiv

  • Juli 2013 (2)
  • Juni 2013 (6)
  • April 2013 (1)
  • Mai 2012 (1)
  • Mai 2011 (1)
  • Dezember 2010 (1)
  • August 2010 (1)
  • Juli 2010 (2)
  • Mai 2010 (1)
  • Dezember 2009 (1)
  • November 2009 (2)
Powered by WordPress | “Blend” from Spectacu.la WP Themes Club